Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will den Ländern eine Milliarde Euro zusätzlich bereitstellen, um erneute flächendeckende Schließungen von Kitas möglichst zu vermeiden.
Das Geld solle in Hygiene- oder Umbaumaßnahmen fließen können, sagte Giffey. Einberufen wird außerdem ein Corona-Kita-Rat, der alle zuständigen Stellen zusammenführt. Eine Corona-Kita-Studie soll Erkenntnisse darüber bringen, inwieweit Kitas überhaupt die Möglichkeit haben, angemessen auf das Coronavirus zu reagieren.
Giffey sagte: „Wir raten, dass alles getan wird, um eine komplette Schließung zu vermeiden.“ Denn nur so sei die Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Aufgaben sichergestellt. Gebe es einen Covid-19-Fall, solle nach den Infektionsketten geschaut und überlegt werden, wie die Verbreitung verhindert werden könne. Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland rund 56 700 Kindertagesstätten, in denen 3,7 Millionen Kinder betreut werden.
Das Investitionsprogramm über zusätzlich eine Milliarde Euro ist Teil des Konjunkturpaketes, das vor der Sommerpause beschlossen wurde. Mit den Geldern könnten bis zu 90 000 neue Betreuungsplätze geschaffen werden, sie dürften aber auch in Maßnahmen fließen, die den Trägern helfen, die Einrichtungen besser gegen die Pandemie zu schützen: Damit könnten bis Ende Juni 2022 Bauarbeiten zur besseren Aufteilung und Belüftung der Räume bezahlt, mobile Desinfektionsspender angeschafft oder weitere Waschbecken installiert werden. Auch wäre es möglich, damit die digitale Ausstattung zu verbessern – etwa Tablets anzuschaffen, um den Kontakt zu den Familien der Kinder sicherzustellen.