Sachsen-Anhalt liegt bei der Armutsschwelle im bundesweiten Vergleich weit vorn. Das geht aus dem Mikrozensus hervor, den das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden vorgestellt hat. Danach waren im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt 429.000 Menschen von Armut bedroht. Das entspricht jedem fünften Einwohner. Höher ist der Wert nur in Bremen. Dort lebte 2019 ein knappes Viertel der Einwohner an der Armutsgrenze.
Allerdings ist die Armutsgefährdung in Sachsen-Anhalt in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen. 2009 waren noch 85.000 mehr Sachsen-Anhalter an der Armutsschwelle. Ähnliche Entwicklungen gab es in den anderen ostdeutschen Flächenländern.
Statistisch gesehen ist jemand von Armut bedroht, wenn er nach Abzügen von Steuern und Abgaben nur 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. Für einen Haushalt mit einer Person liegt die Schwelle bei 1.074 Euro. Bundesweit waren demnach 15,9 Prozent der Menschen von Armut bedroht, im Jahr zuvor waren es 15,5 Prozent.
Wie sich die Corona-Krise auf das Armutsrisiko auswirkt, ist noch nicht absehbar.
(MDR.de/Red)