Hettstedt deine Weihnachtsmarkthändler

Jährlich kocht das Thema hoch, zu wenig Händler, oder für einige die Falschen. So sehr man sich müht, gemeckert wird seit Jahren.
Aber warum machen viele Händler einen Bogen um Hettstedt? Wir haben uns mal auf gemacht und versucht Ursachenforschung zu betreiben.

Gleich der Spoiler vorweg: Die Hettstedter sind selbst mit Schuld.

Das dieses Jahr in der Pandemie vieles anders ist, steht natürlich außer Frage, aber beleuchten wir mal die letzten Jahre.
Immer im Januar erfolgt von Seiten der Stadt eine Ausschreibung von Zwiebelmarkt und Weihnachtsmarkt im „Marktanzeiger Ost“, weiterhin werden gut 100 Händler direkt angeschrieben.
Die Resonanz ist überschaubar.

Warum zeigte sich schnell, als wir wahllos Händler um eine Stellungnahme gebeten haben.
Es liegt nicht an den nur 3 Tagen Weihnachtsmarkt, auch nicht an unserer schönen Kupferstadt. Schwerer wiegt das fast alle Händler antworteten, dass sie effektiv nur einen Tag haben, um die 3 Tage wirtschaftlich zu stemmen. Heißt im Klartext, dass man wenn überhaupt nur zur Eröffnung am Freitag wirklich etwas verdient, wovon man dann an Samstag und Sonntag zehren muss.
„Wir müssen verkaufen, um zu leben. Vom rumstehen und zeigen, werden wir nicht satt.“ verdeutlichte eine Händlerin von Handwerkskunst die Situation.
Ein Händler, welcher seit Jahren dem Hettstedter Weihnachtsmarkt die Treue hält, kommt zu einem ähnlichen Schluss. „Wir nehmen Hettstedt noch mit, aber mehr um hier gefundene Freunde zu sehen und alljährliche Stammkundschaft zu treffen. Es ist unser Saisonabschluss. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Markt ok. Verdienen tun wir jedoch woanders. Auch wenn die Kupferstadt sehr bemüht ist, immer wieder etwas neues zu bieten, wie ein buntes Programm, so sind die Besucherzahlen an Samstag und Sonntag doch recht überschaubar.“

Das zeigt die Lage des Weihnachtsmarktes. Solange die Besucher nicht bereit sind, den ein oder anderen Euro bei den Händlern zu lassen, wird sich an der Situation nichts ändern. Einig waren sich alle, dass drei Tage völlig ok sind, aber nur wenn die Besucher auch eine Vorweihnachtszeit auf dem schönen Markt wollen.Und ganz nebenbei, finden die Händler unseren Markt und vor allem den Märchenwald sehr schön, was sie umso mehr enttäuscht, dass die Resonanz so schlecht ist. „Der Märchenwald an dem Denkmal ist was besonderes.“ gab es oft zu lesen.

Also liebe Hettstedter, zeigt den Händlern, dass ihr auch einen kleinen Weihnachtsmarkt mit euren Einkäufen, oder dem ein oder anderen Glühwein schätzt. Denn sowas spricht sich in Händlerkreisen schnell rum, wenn man den ein oder anderen Euro verdienen kann an drei Tagen.

(Red)

Foto: Weihnachtsmarkt 2015 © C. Saalbach

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