NEWSFLASH Übersicht vom 02.03.2022

  • Weltbank kündigt Hilfspaket über drei Milliarden Dollar an

Die Weltbank kündigt ein Hilfspaket in Höhe von drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) für die von Russland angegriffene Ukraine an. „Mindestens 350 Millionen Dollar“ Soforthilfen sollen bereits diese Woche freigegeben werden, erklärt die Weltbank gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds IWF. Darauf sollten dann 200 Millionen Dollar „für Gesundheit und Bildung“ folgen. „Wir sind zutiefst schockiert und traurig über die verheerende menschliche und wirtschaftliche Bilanz des Krieges in der Ukraine“, betonen die Weltbank und der IWF.

  • Ölpreis steigt auf mehr als 110 Dollar

Wegen der zunehmenden Angst vor den Folgen des Ukraine-Kriegs auf die weltweite Energieversorgung steigt der Ölpreis auf mehr als 110 Dollar (99 Euro). Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent klettert in der Nacht um mehr als fünf Prozent auf 110,87 Dollar. Der Preis der Sorte WTI steigt ebenfalls um fünf Prozent auf 109,22 Dollar.

  • WFP befürchtet Folgen für weltweite Lebensmittelversorgung

Hilfsorganisationen warnen vor gravierenden Folgen des Ukraine-Krieges für die Lebensmittelversorgung – insbesondere in Ländern der arabischen Welt und Westasien. Mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel, die das Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Krisenregionen verteilt, stammt laut der Organisation aus der Ukraine.

  • Mehr als 450.000 Flüchtlinge in Polen

Mehr als 450.000 Menschen sind seit Beginn der russischen Invasion von der Ukraine inzwischen nach Polen gekommen.

  • Zwei ukrainische Fußballprofis getötet

Im Krieg in der Ukraine sind auch zwei Profifußballer gefallen. Wie die Spielervereinigung FIFPRO bestätigt, kamen Vitalii Sapylo und Dmytro Martynenko ums Leben. Der 21-jährige Sapylo, Torwart beim Zweitligisten Karpaty Lviv, wurde nach Angaben der britischen Zeitung „Sun“ bei Kämpfen um die Hauptstadt Kiew getötet. Der 25-jährige Verteidiger Martynenko sei gemeinsam mit seiner Mutter bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen, der einen Wohnblock traf, in dem sich das Haus der Familie befand.

  • Verletzte können nicht aus Mariupol gebracht werden

Die ukrainische Stadt Mariupol am Asowschen Meer liegt nach Angaben des Bürgermeisters seit Dienstagabend unter intensivem Beschuss. Es sei unmöglich, Verletzte aus der Stadt herauszubringen.

  • London: Putins Brutalität wird zunehmen

Russland wird nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace bei seiner Invasion der Ukraine noch massiver vorgehen. Die Brutalität des russischen Präsidenten Wladimir Putin werde größer werden, sagt Wallace im britischen Hörfunksender LBC. „Jeder, der logisch denkt, würde nicht tun, was er tut. Also werden wir sehen, wie seine Brutalität zunimmt.“ Weiter sagt Wallace: „Er setzt sich nicht durch, er umzingelt Städte, er bombardiert sie rücksichtslos nachts (…) und er wird letztlich versuchen, sie zu zerstören und in die Städte einzurücken.“

  • Fürst Albert friert Geld russischer Oligarchen ein

Auch das Fürstentum Monaco reagiert auf den Krieg in der Ukraine. In einer offiziellen Mitteilung des Palastes kündigt Fürst Albert an, russisches Geld einzufrieren: „Der Fürst verurteilt die Invasion der Ukraine durch Russland aufs Schärfste und drückt den Ukrainern seine volle Solidarität und Unterstützung aus.“

  • Russland berichtet über Einnahme von größtem AKW in Ukraine

Russische Einheiten bringen nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das größte Atomkraftwerk in der Ukraine unter ihre Kontrolle. Dies hätten russische Diplomaten der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien mitgeteilt, berichtet IAEA-Chef Rafael Grossi. In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Kraftwerken in Betrieb. Grossi hat deshalb bereits vor der Gefahr eines schweren Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen gewarnt. Laut dem Brief der russischen Botschaft an die IAEA sorgen die Mitarbeiter im nun eingenommenen AKW Saporischschja weiterhin für den sicheren Betrieb. Die Strahlenwerte seien normal. Noch am Tag zuvor hatte die ukrainische Regierung davon gesprochen, dass ihre Kontrolle über alle laufenden AKWs gewahrt sei.

  • EU straft Belarus mit neuen Sanktionen

Die EU-Staaten sind sich einig über neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus. Dies teilt die französische EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mit. Betroffen sind demnach vor allem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie. Die Maßnahmen sollen in Kraft treten, sobald sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht seien. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko ist ein Verbündeter und militärischer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine. Russische Angriffe auf die Ukraine werden auch von belarussischem Gebiet aus geführt.

  • Kiew: Tschetschenische Spezialeinheit plante Anschlag auf Selenskyj

Laut einem Beitrag ukrainischer Sicherheitsbehörden auf Telegram ist ein Anschlag auf Präsident Wolodomyr Selenskyj vereitelt worden. So sei eine Gruppe tschetschenischer Elitesoldaten getötet worden, die den Auftrag gehabt hätten, Selenskyj aufzuspüren und umzubringen, wie der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates Oleksij Danilow mitteilt.

  • Ukrainer müssen erbeutete Panzer nicht versteuern

Die Nationale Behörde zur Korruptionsbekämpfung der Ukraine verhöhnt die russischen Aggressoren und teilt mit, dass erbeutetes russisches Kriegsgerät nicht in der Steuererklärung angegeben werden müsse. Begründung: „Dieser Schrott ist viel zu wenig wert.“

  • Kreml räumt ein: Russische Wirtschaft schwer getroffen

Die Sanktionen des Westens sind nach Kremlangaben ein schwerer Schlag gegen die russische Wirtschaft. Zugleich betont der Kreml in Moskau, dass das Land große Reserven habe, den Druck auszuhalten. „Sie wird auf den Beinen stehenbleiben“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Russland habe Polster, um die Folgen der Sanktionen abzufedern. Zugleich sagt er, dass das Riesenreich auf die Sanktionen des Westens reagieren werde – mit „nüchternem Kopf“ und „ohne sich selbst ins Bein zu schießen“.

  • Mehr als 2000 Zivilisten tot

Bei der russischen Invasion sind nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes bislang mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. Hunderte Gebäude seien zerstört worden, darunter Krankenhäuser, Kindergärten und Wohngebäude, heißt es in einer Erklärung. „Jede Stunde verlieren Kinder, Frauen und Verteidigungskräfte ihr Leben.“

  • Bundesregierung gibt nationale Ölreserven frei

Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes gibt die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve frei. Das teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit. Wirtschaftsminister Robert Habeck erklärt: „Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln.“

  • Deutscher Verfassungsschutz nimmt Putin-Freunde ins Visier

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius kündigt an, dass der Verfassungsschutz angesichts des Kriegs in der Ukraine verstärkt Putin-freundliche Parteien und Organisationen beobachten werde. „Es ist jedenfalls klar, dass der Verfassungsschutz sein Augenmerk derzeit besonders auf diejenigen Organisationen und Parteien im Land richtet, die womöglich eine besondere Nähe zu Putin auszeichnet“, sagt der Sozialdemokrat. Das betreffe Teile der AfD sowie „Teile der Bewegung, die sich gegen die Corona-Maßnahmen wendet, denn hier es gibt es eine Schnittmenge“.

  • Kiew: Mehr als 1000 Ausländer melden sich für Fremdenlegion

Mehr als 1000 Ausländer schließen sich nach ukrainischen Angaben dem Kampf gegen Russland an. „Aus 16 Ländern weltweit sind bereits Freiwillige in die Ukraine gekommen, die bereit sind, Rücken an Rücken mit dem ukrainischen Volk gegen die Aggressoren zu kämpfen“, sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor Journalisten. „Ihre Zahl hat bereits mehr als 1000 Menschen überschritten.“ Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Kuleba betont, 19 Länder hätten der Ukraine bisher Waffenlieferungen zugesagt. Präsident Wolodymyr Selenskyj ermöglichte am Dienstag per Erlass die visafreie Einreise von Ausländern, die in einer internationalen Legion die Ukraine verteidigen sollen. Russische Staatsbürger sind davon ausgeschlossen.

  • Deutsche Waffen an Ukraine übergeben

Die von Deutschland bereitgestellten Waffen für die Ukraine sind übergeben worden.

  • Aufruf an russische Mütter: Holt eure gefangenen Söhne in Kiew ab

Das ukrainische Verteidigungsministerium ist nach eigenen Angaben bereit, gefangene russische Soldaten an ihre Mütter zu übergeben – wenn diese „in die Ukraine kommen, um sie abzuholen“. Das Verteidigungsministerium veröffentlicht Telefonnummern und eine E-Mail-Adresse, über die Informationen über gefangene russische Soldaten abgefragt werden können. An die Mütter der Soldaten gerichtet heißt es: „Sie werden empfangen und nach Kiew gebracht, wo Ihr Sohn an Sie zurückgegeben wird.“ „Anders als die Faschisten (von Kreml-Chef Wladimir) Putin führen wir keinen Krieg gegen Mütter und ihre gefangenen Kinder“, schreibt das Verteidigungsministerium.

  • Neue Verhandlungen am Donnerstag

Nach russischen Medienberichten soll es dabei auch um eine Feuerpause gehen.

  • Russland beziffert erstmals Verluste: 498 Soldaten getötet

Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bisher 498 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden, teilt das Ministerium mit.

  • Georgien will EU-Aufnahme beantragen

Georgien will am morgigen Donnerstag die Aufnahme in die EU beantragen. „Wir fordern die EU-Gremien auf, unseren Antrag einer Notfallprüfung zu unterziehen und Georgien den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren“, sagt der Chef der Regierungspartei Georgischer Traum, Irakli Kobachidse, dem Online-Portal „civil.ge“ zufolge.

  • Ukraine zählt 7000 tote russische Soldaten

Der militärische Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erklärt, über 7000 russische Soldaten seien seit dem Beginn der Invasion getötet worden. Hunderte seien gefangen genommen worden, darunter auch Offiziere, sagt Olexij Arestowitsch. Ein schwer verletzter russischer Kommandeur sei nach Belarus gebracht worden.

  • Russische Kampfjets verletzen Schwedens Luftraum

Schweden meldet die Verletzung seines Luftraumes über der Ostsee durch vier russische Kampfflugzeuge. Die Kampfjets vom Typ Suchoi Su-27 und Suchoi Su-24 seien für kurze Zeit in den schwedischen Luftraum über dem Osten der Insel Gotland eingedrungen, teilt der schwedische Generalstab am Abend in Stockholm mit.

  • UEFA stellt Millionenbetrag für Kinder in der Ukraine bereit

Die Europäische Fußball-Union UEFA stellt zur Unterstützung von Kindern in der Ukraine und deren Nachbarländern eine Million Euro über ihre Stiftung bereit.

  • Kiew: Bahnhofs-Explosion war abgeschossener russischer Marschflugkörper

Eine Detonation in der Nähe des Hauptbahnhofs von Kiew geht einem Berater des ukrainischen Innenministeriums zufolge auf einen abgeschossenen russischen Marschflugkörper zurück. Dieser sei von der ukrainischen Luftabwehr abgefangenen worden, erklärt Anton Heraschtschenko im Internet. Die herabfallenden Trümmer hätten ein Heizrohr getroffen und die Detonation ausgelöst. Die daraus resultierenden Opfer und Schäden seien deutlich geringer, als es bei dem anvisierten Einschlag der Rakete im Zentrum der Stadt der Fall gewesen wäre.

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