Es bleibt spannend – vor allem für die Mitarbeiter der 276 Real-Märkte in ganz Deutschland. Bis zur Jahreshauptversammlung am 14. Februar will Metro den Real-Verkauf abgeschlossen haben. Dann soll zumindest auch feststehen, wie viele Real-Märkte weitermachen und vor allem, wer das operative Geschäft dieser Geschäfte übernimmt.
Eigentlich wollte Metro den Verkauf bereits Ende Januar abschließen, doch die Verhandlungen dauerten an. Nun hat das russisch-deutsche Konsortium die Übernahmepläne der EU-Wettbewerbskommission vorgelegt. Ein Metro-Sprecher bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Die Gespräche zwischen der Metro und der SCP Group sind soweit fortgeschritten.“
Gemeinsam mit dem Frankfurter Immobilieninvestor x+Bricks will das russische Unternehmen SCP Real komplett übernehmen.
Indirekt kommt der Plan einer Zerschlagung gleich. Denn die 276 Real-Märkte sollen in Etappen entweder verkauft, umgebaut oder geschlossen werden. Ein kleiner Teil an Märkten soll unter dem Namen Real weitermachen. Das operative Geschäft bleibt womöglich in den Händen von Real. Wie viele Real-Märkte weitermachen, ist unklar. Unterschiedliche Quellen sprechen von 50 Filialen, doch bestätigen lässt sich die Zahl nicht.
Metro selbst will sich komplett auf den Großhandel konzentrieren.
Wird jede sechste Filiale geschlossen?
Besonders brisant scheint eine andere Zahl. Während der gescheiterten Verhandlungen mit dem Immobilieninvestor Redos war die Rede von 40 Filialen, die geschlossen werden sollten. Das deutsch-russische Konsortium unter der Leitung von SCP und x+Bricks will sich nicht festlegen. Entscheidend ist, dass für diese Verkaufsfläche kein potentieller Käufer gefunden werden kann.
Positiv ist, dass es zumindest Interesse seitens Kaufland gibt. Das Unternehmen könnte bis zu 100 Filialen übernehmen. Klaus Gehring, Konzernchef der Schwarz Gruppe zu der Lidl und Kaufland gehören, hatte bereits öffentlich Interesse geäußert und betont, die Investition zahlen zu wollen. Die Mitarbeiter will Kaufland dort weiter beschäftigen, allerdings heißt es auch aus Unternehmenskreisen der Lidl-Schwester, dass viele Real-Märkte saniert und umgebaut werden müssen.
Dadurch sollen sie für eine bestimmte Zeit vom Netz genommen werden und das operative Geschäft ruhen. Ein weiteres Paket an Filialen könnte an Edeka gehen. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit ebenfalls Interesse an den Läden von Real bekundet.
Märkte, die nicht als Ganzes verkauft werden können, sollen in kleinere Mini-Malls umgewandelt werden. So könnten in einem Real-Markt beispielsweise Fitnessstudios, Baumärkte, Postfilialen und kleine Supermarkt-Ketten eröffnen.
(Chip.de)