Am letzten Handelstag vor dem Rollover-Termin kollabiert der Mai-Kontrakt für die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) um mehr als 38 Prozent auf ein Kontrakttief von 11,20 Dollar je Barrel. Ein Fass US-Leichtöl zur Juni-Lieferung im verbilligte sich um 11,63 Prozent auf 22,12 Dollar. Die Nordseesorte Brent zum gleichen Liefertermin sank um 6,3 Prozent auf 26,36 Dollar je Barrel.
Grund für den raschen Preisverfall ist die Furcht der Ölhändler vor einem langfristigen Nachfrageeinbruch im Zuge der Coronavirus-Pandemie sowie der Preiskrieg der Saudis mit Russland. Zwar haben sich die beiden Seiten im Kreise der Opec+ mittlerweile auf eine Produktionskürzung um 10 Millionen Barrel pro Tag für Mai und Juni geeinigt – das entspricht allerdings nur rund zehn Prozent der weltweiten täglichen Rohölproduktion.
Laut der IEA dürfte die Nachfrage jedoch im April im Vergleich zum Vorjahr allein um 29 Millionen Barrel täglich zurückgehen. Hinzu kommt, dass die Öllager auf der ganzen Welt gut gefüllt sind, was die Nachfrage zusätzlich dämpft.
Aktuell beschert dieses Überangebot den Autofahrern Traumpreise an den Tankstellen. Ob dies nach der Drosselung der Fördermenge weiter anhält, bleibt nur abzuwarten.
(investing.com / Red)