Ferienzeit ist Reisezeit, aber dieser Tage auch Risikozeit, denn in vielen Teilen Europas und der Welt steigen die Zahlen der Covid-19-Neuinfizierten wieder an.
Deutschland führt Testpflicht ein
Ab voraussichtlich kommender Woche müssen sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten auf eine Infizierung mit Covid-19 testen lassen, oder sich in eine 14 tägige Quarantäne begeben, so die Pläne von Gesundheitsminister Spahn. Rückhalt dafür bekommt er aus der Ministerrunde der Länder.
Wie ist die aktuelle Situation?
Momentan gleicht der Umgang mit Rückkehrern aus Risikogebieten eher einem Flickenteppich. Während in Bayern sich alle Rückkehrer bereits freiwillig kostenlos testen lassen können, gilt dies in anderen Bundesländern nicht. Schlagzeilen machte die Tage eine Teststation der Stadt Halle/Saale am Flughafen Halle/Leipzig, wo sich Rückkehrer freiwillig testen lassen konnten. Dies galt jedoch nur für Einwohner der Stadt Halle/Saale und zudem wurden pro Person 150 Euro fällig. Ein teures Vergnügen, wenn man sich schon freiwillig testen lassen wollte.
Was ist geplant?
Für Rückkehrer aus Risikogebieten ist der Test dann verpflichtend und kostenlos. Der Test muss unmittelbar nach der Einreise in Deutschland erfolgen, oder eine Quarantäne (14 Tage) angetreten werden. Diese muss beim zuständigen Gesundheitsamt angezeigt werden.
Dafür sollen, nach ersten Plänen, an Flughäfen Teststationen errichtet werden. Zudem gibt es Pläne an wichtigen Grenzübergängen Testmöglichkeiten zu schaffen, sowie an Bahnhöfen. Diese Optionen brachte Bayern ins Spiel.
Mit Freiwilligkeit geht es nicht
Wie Spahn und seine Landesministerkollegen deutlich machten, geht es mit Freiwilligkeit nicht mehr. Viele Rückkehrer ignorieren die aktuellen Testmöglichkeiten und Quarantänevorgaben und verschärfen damit die Möglichkeit neuer Infektionsketten um so mehr.
Keine Testpflicht für alle
Eine Testpflicht für alle wird es aber nicht geben. Eine generelle Testpflicht unabhängig vom Reiseland sei nicht möglich, sagte der Gesundheitsminister in den ARD-Tagesthemen. Ein Test sei „ein Eingriff in die Persönlichkeit“ und müsse gerechtfertigt sein. Man werde aber jeden Tag neu schauen, „welche Gebiete wir zu Risikogebieten erklären“.
Jedoch soll die Möglichkeit bestehen, sich innerhalb 72 Stunden, auch als Rückkehrer aus Nicht-Risikogebieten sich kostenlos testen zu lassen.
(red)